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Architektur-online

 

Villa Minima – Architekturstudio LAD

 

di Peter Reischer

 

 


 

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Minimal Architecture. So, wie Steve Reich seine ‚Minimal Music‘ komponierte – aus immer wieder sich wiederholenden, aber doch ins Ohr gehenden Klangfolgen – so ähnlich scheint das italienische Studio LAD mit seinem Prinzipal Francesco Napolitano bei der Ideenfindung für seine Villae Minimae vorgegangen zu sein. Es handelt sich um eine Kollektion von fünf einzelnen Einfamilienvillen, im Maßstab 1:200 konzipiert und entwickelt.

In jedem der fünf Beispiele sind die Achitekturen – oder soll man sie besser ‚Objekte‘ nennen – als Appendix, als ein Anhang an eine wesentlich größere Immobilie entworfen. Sie befinden sich immer in der unmittelbaren Umgebung dieser Grundstücke. Vielleicht auch deshalb hat keine Villa mehr als zwei Schlafzimmer und die Inneneinrichtung ist ebenfalls minimalistisch.
Abgesehen von der reinen Funktionalität haben die Architekten die Projekte bewusst als Artefakte gedacht und entworfen. Optisch bieten sie einen provokativen und utopischen Zugang und erinnern in ihrer Körperlichkeit an die Entwürfe eines Ledoux aus der Revolutionsarchitektur, Ende des 18. Jahrhunderts. Alle fünf gründen sich in ihrem Volumen auf einfachen geometrischen Figuren, die verdreht, verzerrt, gedehnt oder verbogen worden sind. Jede dieser Verformungen ist ein Kunstgriff, getätigt, um einen Panoramaausblick aus dem Inneren das ‚Hauses‘ zu ermöglichen – er rahmt die Natur und ermöglicht so eine kontemplative Vertiefung der Landschaft. Wenn man an Ledoux und sein ‚Haus des Flurwächters‘ denkt, dann kann man die Häuser auch als Maschinen, welche die Landschaft beobachten, sehen. Und in diesem Augenblick spannt sich der Bogen und das Skulpturale, die Objekthaftigkeit der Häuser erinnert ganz stark an den schwarzen Monolithen aus ‚2001: Odyssee im Weltraum‘ von Stanley Kubrick. In der prägnanten, skulpturalen Präsenz liegen auch die charakteristischen Merkmale dieser ikonografischen Projekte. Es geht um die Dichotomie, die Gegensätzlichkeit von Natur und künstlich Geschaffenem.

 

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